
Herausforderungen und Chancen der Wechseljahre: Tina's Wechseljahre
Tina, 49 Jahren, nahm als Testnutzerin an der ersten Cohorte unseres Programms teil. Mit ihrer Schilddrüsenunterfunktion stand sie vor einer doppelten Herausforderung, da diese ihren Hormonhaushalt zusätzlich zu den Wechseljahren beeinflusste.
Tina, wie hast du gemerkt, dass du in den Wechseljahren bist? Was waren die ersten Anzeichen?
T: Ich erinnere mich noch genau an den Moment im Jahr 2019, als ich die ersten Veränderungen bemerkte. Plötzlich hatte ich einen viel kürzeren Zyklus, was für mich total ungewöhnlich war. Bis dahin war mein Zyklus immer stabil. Das war erstmal ein kleiner Schock für mich, weil eine vertraute Stabilität plötzlich weg war. Ich hatte das Gefühl, dass nun eine neue Lebensphase beginnt.
Am Anfang hatte ich gar keine anderen Symptome, außer dem unregelmäßigen Zyklus. Es gab einfach keinen nachvollziehbaren Grund dafür. Mit der Zeit kamen dann aber verschiedene Beschwerden dazu, und ich begann, diese zu analysieren. Es war eine ziemliche Reise, herauszufinden, welche Symptome mit den Wechseljahren zu tun haben. Ich musste lernen, meine Erlebnisse einzuordnen – ist es Schlafmangel oder ein tatsächliches Wechseljahrsymptom?
Wie bist du mit den Veränderungen umgegangen?
T: Anfangs habe ich keine medizinische Hilfe gesucht, da ich mich stark auf meine beruflichen Verpflichtungen konzentriert habe. Ich war so beschäftigt, dass ich mir nicht die Zeit genommen habe, mich um mich selbst zu kümmern. Erst als zusätzliche gesundheitliche Probleme auftraten, wurde bei mir Hashimoto diagnostiziert, was die Situation weiter komplizierte. Trotz dieser Herausforderungen fand ich Unterstützung und Bestätigung durch Lesen und das Angebot von hermaid. Ich fühlte mich gestärkt genug, um meine Erfahrungen ernst zu nehmen und mich nicht von anderen verunsichern zu lassen.
Hatten die Wechseljahre einen Einfluss auf deine Arbeit?
T: Ja, die Wechseljahre hatten auch Auswirkungen auf mein Arbeitsleben. Ich bemerkte, dass Aufgaben, die ich früher problemlos meisterte, nun manchmal eine größere Herausforderung darstellten. Manche Tage waren wirklich schwer. Ich habe gelernt, mir an solchen Tagen Aufgaben zu suchen, die weniger belastend sind und keine intensive Interaktion erfordern. Meine Einstellung zur Arbeit hat sich ebenfalls geändert. Früher strebte ich nach immer mehr Verantwortung, doch jetzt lege ich mehr Wert auf ein ausgewogenes und weniger stressiges Arbeitsumfeld.
Du hast am hermaid-Programm in der ersten Cohort teilgenommen. Was hat dir gefallen? Was nicht?
T: Das Programm war als Chatgruppe aufgebaut, und es gab wöchentliche Live-Seminare mit Ärztinnen und Wechseljahresexpertinnen. Gut fand ich die Vielfalt der Themen. Es wurde alles einmal angerissen, und die Impulse taten mir gut. Insbesondere hat mir gefallen, dass intime Themen angesprochen wurden, wie Sexualität/Libidoverlust oder auch Ängste über Hormonersatztherapie. Wir hatten auch einen Gruppenchat und haben uns da ausgetauscht.
Da ich zwei kleine Kinder zuhause habe, fiel es mir aber schwer, an den Live-Seminaren teilzunehmen. Das hermaid-Team hat das Feedback aber umgesetzt und kurzweilige Impulse entwickelt, wie Podcasts oder Tagesimpulse. Ich finde es besser, mich den Themen in meiner Zeit zu widmen, also asynchron!
Was hast du seither verändert? Welche Strategie hat am besten funktioniert?
T: Ich arbeite bewusst an dem Thema Stressmanagement und meinen Glaubenssätzen. Das hat mir wirklich viel geholfen. Ich habe gelernt, dass ich nicht immer perfekt sein muss und dass es okay ist, auch mal "nein" zu sagen. Ich nehme mir jetzt regelmäßig Zeit für mich und meine Bedürfnisse, und das tut mir sehr gut.
Tina, hast du einen Rat für andere Frauen im Wechsel?
"Nimm deine Gesundheit in die Hand!" und "Stopp to be everybodies darling!"
Fazit
Tina sieht in der Midlife-Phase auch positive Aspekte. Sie reflektiert stärker über ihre Lebensentscheidungen und fragt sich, für wen sie Dinge tut – für sich selbst oder um Erwartungen anderer zu erfüllen. „Es ist eine Zeit, um Prioritäten zu setzen und sich zu fragen, was wirklich wichtig ist“, meint sie. „Wie will ich die kommenden Jahre gestalten?“
Finde ganzheitliche Expert:innen und strukturiertes Wissen über die Wechseljahre – individuell auf dich zugeschnitten.
Besuche: app.hermaid.me
Autorin: Eileen Hessling