Zeit zum Aufwachen: Wie Arbeitgeber:innen Frauen mit Schlafproblemen unterstützen können
Die Wechseljahre sind eine herausfordernde Zeit für viele Frauen, die sich nicht nur auf ihr Privatleben, sondern auch auf ihre Arbeitswelt auswirkt. Zwei Drittel aller Frauen erleben in dieser Phase diverse Symptome, wobei Schlafstörungen zu den häufigsten gehören. Obwohl diese nicht direkt sichtbar sind, beeinträchtigen sie das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit erheblich. Gerade die Perimenopause, also die Übergangsphase vor den eigentlichen Wechseljahren, kann Frauen mit plötzlichen Schlafproblemen konfrontieren. Diese haben negative Auswirkungen auf die Konzentration, die Produktivität und letztendlich auch auf den Karriereverlauf.
Was genau sind Schlafstörungen in den Wechseljahren?
Schlafstörungen können sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen:
- Einschlafprobleme: Es dauert mehr als 30 Minuten, bis man einschlafen kann.
- Häufiges Erwachen: Mehrmals in der Nacht aufwachen.
- Frühes Erwachen: Zu früh aufwachen und nicht mehr einschlafen können.
- Unruhiger Schlaf: Sich die ganze Nacht im Bett hin und her wälzen.
- Nachtschweiß: Übermäßiges Schwitzen im Schlaf.
Die hormonelle Sabotage des Schlafs
Hormone sind Botenstoffe, die wichtige Informationen in deinem Körper übermitteln und viele Prozesse steuern – auch deinen Schlaf. Während der Wechseljahre kommt es zu starken Hormonschwankungen, die diese Kommunikation durcheinanderbringen können.
- Östrogen: Dieses Hormon ist wichtig für tiefen, erholsamen Schlaf und die Regulierung deiner Körpertemperatur. Sinkt der Östrogenspiegel, wird das Einschlafen schwieriger, du wachst nachts häufiger auf und die wichtigen Tiefschlafphasen werden kürzer.
- Progesteron: Progesteron wirkt beruhigend und schlaffördernd. Nimmt dieses Hormon ab, werden die Nächte unruhiger, und du wälzt dich häufiger im Bett hin und her.
- Melatonin: Melatonin reguliert deinen Schlaf-Wach-Rhythmus. Wenn die Melatoninproduktion abnimmt, verstärken sich die Schlafprobleme.
Diese Hormonschwankungen können besonders in der Perimenopause, also der Übergangsphase zu den Wechseljahren, sehr stark sein und deinen Schlafrhythmus komplett durcheinanderbringen.
Die Dominoeffekte von Schlafentzug
Stell dir vor, du wachst plötzlich schweißgebadet auf, dein Herz rast, und du kannst nicht mehr einschlafen. Das ist die Realität für viele Frauen in den Wechseljahren. Mit der Zeit fordert dieser chronische Schlafmangel seinen Tribut:
- Erschöpfung wird zum ständigen Begleiter: Du schleppst dich durch den Tag und fühlst dich wie gerädert.
- Konzentration wird zum seltenen Gut: Meetings verschwimmen, Deadlines rücken bedrohlich näher, und selbst einfache Aufgaben erscheinen unüberwindbar.
- Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen nehmen zu: Deine Geduld schwindet, und selbst Kleinigkeiten bringen dich auf die Palme.
- Das Risiko für Burnout und Depressionen steigt: Der ständige Kampf mit dem Schlaf kann deine emotionale und mentale Gesundheit beeinträchtigen.
- Die Lebensqualität sinkt: Alltägliche Freuden verblassen, und du kannst dich nicht mehr richtig auf deine Arbeit und dein Privatleben konzentrieren.
Weckruf für den Arbeitsplatz
Diese Schlafkrise ist nicht nur ein persönliches Problem; sie wirkt sich auch auf den Arbeitsplatz aus. Eine deutsche Studie ergab, dass 33 % der Frauen über 45 ihre Arbeitszeit aufgrund von Wechseljahresbeschwerden, einschliesslich Schlafstörungen, reduzierten. Dies bedeutet Einkommensverluste für die Frauen und wirtschaftliche Folgen für die Unternehmen.
Eine Frau berichtete: "Mein Auto wurde zwei Jahre lang zu meinem Schlafwagen. Ich habe Mittags nicht mehr gegessen und bin stattdessen in jeder Mittagspause zu mein Auto gegangen um dort zu schlafen. Ich könnte 2 Jahre lang nachts nicht mehr durchschlafen ." Diese traurige Realität zeigt, wie verzweifelt manche Frauen versuchen, mit ihrem Schlafentzug umzugehen.
Was Arbeitgeber tun können
Es ist an der Zeit, dass Arbeitgeber die Auswirkungen der Wechseljahre auf ihre Mitarbeiterinnen anerkennen. So können sie Frauen unterstützen und einen integrativeren Arbeitsplatz schaffen:
- Ruheräume anbieten: Stellen Sie einen ruhigen Raum zur Verfügung, in dem die Mitarbeiterinnen ein kurzes Nickerchen machen oder sich einfach in den Pausen entspannen können.
- Flexible Arbeitsregelungen einführen: Ermöglichen Sie flexible Arbeitszeiten, kürzere Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, um den Herausforderungen beim Schlafen gerecht zu werden.
- Bildung und Aufklärung fördern: Bieten Sie Workshops und Ressourcen zum Thema Wechseljahre und deren Auswirkungen auf den Schlaf an, damit sowohl Mitarbeiterinnen als auch Führungskräfte informiert sind.
- Offene Kommunikation fördern: Schaffen Sie eine Kultur, in der Frauen sich wohlfühlen, über ihre Bedürfnisse zu sprechen und Unterstützung zu suchen, ohne Angst vor Verurteilung.
- Zugang zu Gesundheitsressourcen ermöglichen: Bieten Sie Zugang zu Schlafexperten oder Menopause-Experten, die Beratung und Unterstützung anbieten können.
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hermaid wird als Mitarbeiterinnen-Benefitsprogramm angeboten, um Frauen in den Wechseljahren zu unterstützen:
Vorteile eines hermaid Mitarbeiterinnen-Benefitprogramms:
- Verbessertes Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen: hermaid bietet Informationen, Beratung und Unterstützung zu allen Aspekten der Wechseljahre, was das körperliche und seelische Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen fördert.
- Gesteigerte Motivation und Produktivität: Wenn Frauen ihre Wechseljahresbeschwerden besser managen können, steigt ihre Konzentration und Leistungsfähigkeit.
- Reduzierte Fehlzeiten: hermaid hilft dabei, gesundheitsbedingte Fehlzeiten zu reduzieren, indem Frauen frühzeitig Unterstützung erhalten und ihre Beschwerden besser in den Griff bekommen.
- Stärkung des Employer Brandings: Ein Unternehmen, das die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Mitarbeiterinnen fördert, ist attraktiver für potenzielle Bewerberinnen.
- Verbesserte Unternehmenskultur: hermaid trägt dazu bei, eine offene und inklusive Unternehmenskultur zu schaffen, in der über die Wechseljahre gesprochen werden kann und Frauen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.
Quellen
- HWR Berlin – Prof. Rumler et al. MenoSupport-Studie.https://blog.hwr-berlin.de/menosupport/wp-content/uploads_menosupport/2024/09/MenoSupport_Ergebnisueberblick-Befragung-Wechseljahre-am-Arbeitsplatz.pdf
- McKinsey – Closing the Women's Health Gap. https://www.mckinsey.com/mhi/our-insights/closing-the-womens-health-gap-a-1-trillion-dollar-opportunity-to-improve-lives-and-economies}