Ein Guide durch die verschiedenen hormonellen Phasen

Ein Guide durch die verschiedenen hormonellen Phasen

Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, markieren den Übergang von der fruchtbaren zur unfruchtbaren Phase im Leben einer Frau. Wie die Pubertät ist es ein natürlicher Entwicklungsprozess, der viele Veränderungen mit sich bringt. Die Symptome sind individuell sehr unterschiedlich und reichen von leichten Beschwerden bis hin zu starken körperlichen und emotionalen Auswirkungen. Es kann ein schwieriger Übergang sein, der von Unsicherheit, Ängsten und vielen Fragen begleitet wird. Wichtig ist, dass du in dieser Phase nicht allein bist und es viele Ressourcen und Hilfestellungen gibt.

Phasen der Wechseljahre – ab wann beginnen sie?

Während der Wechseljahre verändert sich die Hormonproduktion im Körper. Insbesondere die Produktion von Östrogen und Progesteron nimmt ab. Dies kann zu einer Vielzahl von körperlichen und emotionalen Veränderungen führen.

  1. Premenopause (bis ca. 39 Jahre): Regelmäßige Zyklen und stabile Hormonspiegel ohne Menopause-Symptome.
  2. Perimenopause (ab ca. 40 Jahren): Deutliche hormonelle Schwankungen, Symptome wie Hitzewallungen und Gewichtszunahme.
  3. Frühe Postmenopause (ca. 51–60 Jahre): Hormone stabilisieren sich auf niedrigem Niveau, mit Risiken wie Osteoporose.
  4. Späte Postmenopause (ab ca. 60 Jahren): Langanhaltender Östrogenmangel erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz.

Perimenopause

Die Perimenopause, die Übergangsphase zu den Wechseljahren, beginnt meist Ende 30 oder Anfang 40 und kann mehrere Jahre dauern. In dieser Zeit stellt sich der Körper langsam auf die abnehmende Hormonproduktion ein.
Man kann grob sagen, dass die Perimenopause zwei Phasen hat. Zuerst beginnt der Progesteronspiegel zu schwanken, was unregelmäßige Monatszyklen und weitere Symptome auslösen kann (aber nicht muss). Später produzieren die Eierstöcke nach und nach weniger Östrogen. Dieser Östrogenmangel kann vielfältige Beschwerden verursachen. Es kann aber auch eine Östrogendominanz geben, da das Progesteron im Verhältnis niedriger ist. Gleichzeitig schüttet die Hirnanhangdrüse vermehrt FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) aus, um die Eierstöcke zur Östrogenproduktion anzuregen. Aber auch der Abfall vom Progesteron kann beschwerden verursachen. Diese können Frauen Anfang Mitte 40 oft nicht der hormonellen Umstellung zuordnen. Insbesondere diffuse Ängste oder Schlafprobleme gehören dazu.

In der zweiten Hälfte der Wechseljahren, wenn die Eierstöcke weniger Östrogen produzieren, steigt der FSH- und LH-Spiegel im Blut an. Dies ist ein typisches Zeichen für die beginnenden Wechseljahre. FSH regt das Wachstum der Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken an, in denen die Eizellen heranreifen. LH löst den Eisprung aus, bei dem eine reife Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt wird.

Mögliche Symptome in der Perimenoapuse

  • Unregelmäßige Zyklen (vermehrt Blutungen, Zwischblutungen, unregelmäßige Abstände)
  • Verstärkte PMS-Symptome (Brustspannen, Krämpfe, Stimmungsschwankungen)
  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • Schlafstörungen
  • Vaginale Trockenheit
  • Stimmungsschwankungen, Depression, defuse Ängste
  • Libidoverlust
  • Harnwegsinfektionen
  • Konzentrationsprobleme und Gedächtnisstörungen

Die Symptome und deren Schweregrad sind individuell unterschiedlich.

Wichtig: Während der Perimenopause ist eine Schwangerschaft noch möglich, da der Eisprung unregelmäßig sein kann. Verhüte weiterhin zuverlässig, wenn du keinen Kinderwunsch hast.

Menopause

Die Menopause tritt in der Regel zwischen 45 und 55 Jahren ein. Es gibt aber auch Frauen bei den die Menopause vor 40 auftritt. Der genaue Zeitpunkt hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. Genetik, Lebensstil und Gesundheitszustand.

Auswirkungen des Östrogenmangels:

  • Knochenschwund: Östrogen spielt eine wichtige Rolle für die Knochengesundheit. Ein Mangel kann zu Osteoporose und einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche führen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Östrogen wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Ein Mangel kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
  • Hitzewallungen und Nachtschweiß: Östrogen reguliert die Körpertemperatur. Ein Mangel kann zu Hitzewallungen und Nachtschweiß führen.
  • Vaginale Trockenheit: Östrogen hält die Scheide feucht. Ein Mangel kann zu Trockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.
  • Hitzewallungen (Hot Flashes): Der Rückgang des Östrogens kann zu Hitzewallungen führen, einem plötzlichen Hitzegefühl, das sich im ganzen Körper ausbreitet.
  • Schlafstörungen: Hormonelle Veränderungen können den Schlafrhythmus stören und zu Schlaflosigkeit oder Durchschlafstörungen führen.
  • Stimmungsschwankungen: Schwankungen im Hormonspiegel können zu Stimmungsschwankungen und emotionaler Instabilität beitragen.
  • Gewichtszunahme: Einige Frauen können aufgrund von hormonellen Veränderungen und einem verlangsamten Stoffwechsel an Gewicht zunehmen.

Postmenopause

Die Postmenopause beginnt etwa 12 Monate nach der letzten Regelblutung. Der Hormonspiegel stabilisiert sich auf einem niedrigen Niveau. Die meisten Symptome der Wechseljahre lassen nun nach. Das typische Alter ist 50+. Es gibt aber auch Frauen die erst Anfang 60 in die Menopaue kommen.

Langfristige Auswirkungen:

  • Osteoporose: Das Risiko für Osteoporose ist in der Postmenopause erhöht.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleibt erhöht.
  • Hautveränderungen: Die Haut wird dünner, trockener, weniger elastisch und UV-empfindlicher. Es kommt zu mehr Falten und Altersflecken.
  • Fruchtbarkeit: Die Fruchtbarkeit ist in der Postmenopause ist sehr unwahrscheinlich.

Du bist nicht allein!

Die Symptome der Wechseljahre können belastend sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, diese zu lindern.

  • Gesunde Lebensweise: Achte auf eine ausgewogene Ernährung, treibe regelmäßig Sport und integriere Entspannungstechniken in deinen Alltag.
  • Medizinische Unterstützung: Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über deine Beschwerden. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die dir helfen können.
  • Ganzheitliche Ansätze: Auch alternative Methoden wie Naturheilkunde, Akupunktur oder Yoga können unterstützend wirken.

💡
hermaid bietet dir Unterstützung in den Wechseljahren. Informiere dich jetzt über den Kurs "Menopause Basic" oder buche ein persönliches Beratungsgespräch mit unseren Online-Ärztinnen:https://app.hermaid.me/

hermaid wird als Mitarbeiterinnen-Benefitsprogramm angeboten, um Frauen in den Wechseljahren zu unterstützen:

Wenn du deinen Arbeitgeber überzeugst hermaid in deinem Betrieb anzubieten, ist der Service kostenlos für dich.


Autorin: Anne Feldt

Nutzerfragen

Wann kommt man in die Wechseljahre?
Die Wechseljahre treten in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf. Es ist jedoch möglich, dass sie früher oder später eintreten. (hermaid Artikel:Vorbereitung uaf die Wechseljahre). Einige Faktoren, die das Einsetzen der Wechseljahre beeinflussen können, sind Genetik, Rauchen, Chemotherapie, Strahlentherapie und bestimmte medizinische Bedingungen wie vorzeitige Ovarialinsuffizienz (hermaid Artikel).

Wie lange dauern die Wechseljahre?
Die Wechseljahre können einige Jahre dauern, normalerweise zwischen 2 und 10 Jahren. Die Perimenopause kann bereits einige Jahre vor der Menopause beginnen und dauert in der Regel etwa 4 Jahre, während die Menopause selbst ein Jahr nach der letzten Menstruation eintritt und dann für den Rest des Lebens anhält. Die Menopause bedeutet 12 Monate keine Regel zu haben, dass heisst aber nicht das nach den 12 Monaten alle Beschwerden weg sind).

Wie unterscheiden sich Menopause und Perimenopause?
Die Perimenopause ist die Phase vor der Menopause, in der der Körper beginnt, sich auf die Menopause vorzubereiten. Während dieser Zeit treten oft hormonelle Schwankungen auf, die zu Symptomen wie unregelmäßigen Perioden, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen führen können. Die Menopause hingegen markiert das Ende der Fruchtbarkeit und tritt ein Jahr nach der letzten Menstruation ein. In dieser Phase ist der Östrogenspiegel im Körper signifikant abgefallen und die meisten Symptome der Perimenopause haben sich normalerweise stabilisiert oder sind verschwunden. Es ist wichtig, dass du in der Perimenopause immer noch verhütest, wenn du keinen Kinderwunsch hast.

Welche Auswirkungen hat die Menopause auf das Risiko von Brustkrebs und anderen Krebsarten?
Während der Menopause kann es zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Brustdrüsen kommen, was das Risiko von Brustkrebs erhöhen kann. In der Menopause kann sich auch das Risiko für Gebärmutterschleimhautkrebs und Eierstockkrebs erhöhen. Es gibt viele Faktoren, die das Krebsrisiko beeinflussen, wie z. B. genetische Veranlagung, Lebensstil, Umweltfaktoren und Hormontherapien. Es ist wichtig, regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen, um mögliche Anzeichen von Krebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

hermaid wird als Mitarbeiterinnen-Benefitsprogramm angeboten, um Frauen in den Wechseljahren zu unterstützen

🧑‍🎨Illustration von Dr.Momina Zulfiqar und Susanne Feldt

Mehr Artikel

Priorisiere dich und deine Gesundheit!

Entdecke deine Gesundheit mit hermaid: effizient, bequem und individuell auf dich zugeschnitten